Samstag, 21. März 2009

Das neue Grüne.de - erster Eindruck

Die neue Internetseite von Bündnis90/Die Grünen ist online. Der erste Eindruck ist - wow - soviele Inhalte auf einer Seite, unruhiges Desgin, schwer zu erkennenende Struktur. Der Hintergrund ist sowas von unruhig, das tut in den Augen weh. Warum ist der Inhalt nicht zentriert?

Die Seite ist durch Kacheln strukturiert - wenn man das so nennen kann - ein klassiches Menü findet sich glücklicherweise dann doch am untere Rand der Seite.

Gut ist der Tweet auf der Startseite und die ständige Einladung zum Mitmachen: Kommentare abgeben, bei Facebook und Twitter dabei sein, usw. So muss Politik 2.0 sein. Da setzt die Seite in der Tat Maßstäbe. Das Standards wie ein RSS-Feed vergessen wurden ist dabei umso unverständlicher.

Mir ist das trotzdem alles zu chaotisch und zu überladen. Schade dass man die guten 2.0-Elemente nicht optisch schöner und besser strukturiert eingebunden hat.

Unverständlich für mich war allerdings auch die große Ankündigung eines grünen Netzwerkes names Wurzelwerk, dass dann nach ein paar Tage wegen technischer Probleme offline gehen musste. Bei der viel gelobten Netz-Affinität der Grünen eigentlich absolut bemerkenswert.

Donnerstag, 26. Februar 2009

Erster Eindruck: Die neue CDU Internetseite

Der erste Eindruck von cdu.de war, das ist doch ein Abklatsch von sdp.de. Beide Seiten nebeneinander zeigen es dann auch deutlich die optische Ähnlichkeit, die eine Seite in Rot die andere in Orange.








Zentrales Element, wie eben auch bei der SPD Seite ist ein mehrseitiges Modul zum Blättern, bei dem pro Seite eine Person oder ein Thema besonders herausgestellt wird. Bei spd.de geht es zu Texten (dann im Rahmen einer klassischen Internetseite), bei cdu.de sind es (aktuell oder grundsätzlich) Videos, die direkt abespielt werden, was den Nutzer von der Startseite zunächst nicht wegbringt. Angela Merkel bekommt ein eigenes Modul mit Link zu ihrer HP. Das vermisst man bei spd.de, hier werden nur Mitteilungen des Kandidaten im zentralen Modul in Szene gesetzt (nur Text).
Gut gefällt mir Politik von A-Z, endlich mal eine gute Lösung Themen zu präsentieren. Denn durch ellenlange Texte will sich doch wirklich keiner quälen. Mit Klick auf ein Thema bekomme ich hierzu einen kurzen Text, den betreffenen Teil des Programmes als Download, Pressemitteilungen zum Thema, Hintergrundinfos und mehr.
Technisch ist auf jeden Fall noch Verbesserungsbedarf, es hat sich im Laufe des Tages aber auch schon einiges verbessert. Grauselig ist, dass die Module beim Anklicken kurz "verschwinden".

Ist cdu. de also ein Abklatsch von spd.de? Auf den ersten Blick schon, die Einteilung ist sehr ähnlich, aber das ist auch momentan ein allgemeiner Trend. Man kann das Rad nun nicht immer wieder neu erfinden. Aber ungeschickt ist es schon....ist eben blöd, wenn man als Zweiter mit dem Relaunch kommt.

Die CDU verlinkt zunächst nicht zu Facebook und Co., dass kommt erst beim Team Deutschland. Das halte ich für eine gute Idee, auch wenn ich noch nicht verstanden habe warum teAM in dieser Art und Weise geschrieben wird. Aber vielleicht kann mir da jemand weiter helfen?

Ich halte es auf jeden Fall für positiv, die ganze Sache Team Deutschland zu nennen, da die Hemmschwelle z.B. bei "meine spd" für einen Interessierten sicher höher ist. Außerdem kann man so alle bürgerlichen Wähler mobilisieren, denn ein FDP Wähler könnte natürlich auch beim Team Deutschland mitmachen. Ob sich ein Grüner bei "meine spd" anmelden wird?

Auf der Startseite sind dann auch die direkten Verlinkungen zu Facebook, FlickR, StudiVZ, twitter und - das ist neu - wkw.

Das Logo von Team Deutschland erinnert natürlich spontan an Obama - aber das ist bei runden Logos wohl im Moment zwangsläufig der Fall. Doch gerade deshalb wäre eine anderes Logo sicher besser gewesen.

Leider konnte ich die Plattform nicht weiter testen, da eine Anmeldung auf der Seite zur Zeit offenbar nicht möglich ist - schade. Ein Bericht wird aber nachgereicht.

Dienstag, 24. Februar 2009

Parteien in wkw

Das soziale Netzwerk wer-kennt-wen.de (wkw) ist vorallem im Saarland, in Hessen, Rheinland-Pfalz und Teilen von NRW verbreitet. Hier findet sich eine sehr gemischte Nutzerstruktur. Vom Schüler bis zum Rentner ist hier alles vertreten. Durch die einfache Systematik der Seite und die Fokusierung das Finden von Bekannten (ohne zusätzliche -und für manche sicher verwirrende- Funktionen wie bei Facebook) macht diesen Netzwerk auch bei nicht ganz so netz-affinen Personen beliebt. Genau das macht es für Parteien natürlich interessant. Im hesssichen Landtagswahlkampf wurde dieses Medium deshalb auch zum ersten Mal gezielt eingesetzt.

Allerdings wurde schon vor der gescheiterten Regierungsbildung in Hessen hier gut Stimmung gemacht. In parteiübergreifenden Foren wurde bereits Einfluss auf die Politik genommen. In Gruppe für und gegen Ypsilanti wurden Rund-Mails und andere Aktionen organisiert und durchgeführt.

Dadurch wurde der Nutzen für die Parteien offensichtlich erkannt und es wurden zahlreiche Gruppen gegründet, bzw. bereits gegründete Gruppen bekamen einen neuen Schub. Im Wahlkampf hat sich hier vorallem die SPD hervorgetan, da Schäfer-Gümbel die Zeichen der Zeit bereits erkannt hatte und mit Hilfe von wkw und der Berichterstattung darüber seinen Bekanntheitsgrad in kurzer Zeit steigern konnte.

Die aktuellen Zahlen zu Parteigruppen in wkw:
SPD: 1515 CDU: 340 Grüne: 282 FDP: ?? (diverse Gruppen) Linke: 123

SPD Hessen: 503 CDU Hessen: 423 Grüne Hessen: 22 FDP Hessen : 81 Linke Hessen: 108

SPD Saar: 368 CDU Saar: 101 Grüne Saar: 65 FDP Saar: 51 Linke Saar: 89

Wahlkampfgruppen zur Landtagswahl im Saarland:
Peter-Müller-Team: 1420
SPD Saar - wir machen`s: 1059

Da wkw keine Fanseiten ähnlich Facebook hat, können die Unterstützer nur sagen, dass sie den Kandidaten kennen. Thorsten Schäfer-Gümbel kommt so auf 3618 "Bekannte". Die Spitzenkandidatin der hessischen Grünen Kordula Schulz-Asche kann mit 177 "Bekannten" tatsächlich noch alle persönlich kennen, da der Wahlkampf jedoch auf Al-Wasir zugeschnitten war, fehlte ihr allerdings auch die entsprechende Werbung. Die Politiker aus dem Saarland scheinen mehr auf ihren Gruppen als auf persönliche Profile zu setzen.

Samstag, 21. Februar 2009

Die negativen Seite des Web 2.0 - der Fall Banzer

4 Tage vor der Landtagswahl in Hessen wurde unter anderem im sozialen Netzwerk wer-kennt-wen (wkw) in diveresen Partei-Gruppen ein Post im Forum hinterlassen, in dem der damalige hessische Kultus-und Justizminister Banzer des Kindesmißbrauchs beschuldigt wurde. Angeblich würde eine Anzeige exsistieren, die aber von den Behörden wegen der bevorstehenden Wahl zurück gehalten würde. Der Schreiber erweckte den Eindruck, in einer Justizbehörde zu arbeiten und so an diese Information gekommen zu sein. Er rief dazu auf, bei der Presse verstärkt nachzufragen und so den Vorfall an das Tageslicht zu bringen.

Der wkw-Nutzer ist nicht mit vollem Namen in Erscheinung getreten, war erst seit einem Tag Mitlied bei wkw, kannte nur 5 Personen und war aber bereits Mitglied in fast allen Gruppen, die sich mit der hessischen Landtagswahl beschäftigten.Im Laufe des Tages wurde der wkw Nutzer deswegen überprüft und wegen offensichtlichen Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen aus wkw mit samt seinen Beiträgen gelöscht. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte er aber sicherlich einige Zweifel schüren, wie an den Antworten auf den Beitrag zu sehen war.

Einen Tag nach der Wahl ging Herr Banzer mit diesem Fall an die Öffentlichkeit. Wenige Wochen später konnte ein Tatverdächtiger festgenommen werden, der systematisch eine Verleumdungskampane gegen Herrn Banzer von den falschen Anschuldigungen bis zu deren Verbreitung mit Hilfe von sozialen Netzwerken gestartet hatte, vermutlich um das Wahlergebnis der CDU zu schwächen.

Freitag, 20. Februar 2009

"Menschlich unanständig, politisch inkompetent"???

Der Bundesgeschäftsführer der SPD Kajo Wasserhövel hat eine Internetseite. Eine sehr verworrene Seite. Die Stuktur ist völlig unklar. Menüleiste unter dem Banner und dann nochmal ein Menü ein Element darunter? Ganz unten eine Art Zauber-Menü: erst sieht man nur die gestrichelten Trennlinen, durch mouse-over erkennt man dann erst, dass es sich um ein Menü handeln soll. Ziemlich verwirrend. Inhaltlich ist das alles dann auch noch recht nichtssagend. Hauptsächlich Pressemitteilungen, die man eigentlich gar nicht lesen mag. Kommentare sind zwar möglich, aber nur bei ausgesuchten Artikeln.
Die aktuelle Meldung "menschlich unanständig, polititisch inkompetent" hielt ich zunächst für das Motto des Kandidaten, bezieht sich aber bei näherer Betrachung auf eine Meldung zu einer Äußerung von Philipp Mißfelder. Dieses Motto zieht sich dann auch noch im oberen Elemet über alle Unterseiten des unteren Menüs - das ist in diesem Fall echt ungeschickt.

Da kann man nur hoffen, dass dieses Seite einen Relaunch ähnlich der Seite der Bundespartei erfährt. Das ist im Moment eher Anti-Werbung und nicht sehr nutzerfreundlich. Und eine Ähnlichkeit zwischen dem Foto bei Wikipedia und dem Foto auf der Internetseite ist nur bei näherer Betrachtung zu erkennen.

Montag, 16. Februar 2009

Partei-Netzwerke

Die CDU hat ein cdunet - leider nur für Mitglieder. Ein offenes Forum findet sich auf cdu.de, was mir nicht sehr nutzerfreundlich erscheint.

Die SPD hat mit "meinespd" ein internes Netzwerk für Mitglieder und Sympatisanten. Optisch und stukturell gut gemacht. Es gibt Gruppen, Foren und erweiterete Fuktionen für Mitglieder. Die Foren der Gruppen können teils mit teils ohne Mitgliedschaft in der Gruppe gelesen werden. Schön ist auch die "Mission", die Aufforderung/Dokumentation aktiv an einer Kampagne teilzunehmen/Teilenommen zu haben.

Die FDP hat "myfdp" bzw. die Mitmacharena - der Unterschied ist nicht ganz klar und eigentlich ist beides gleich - für Mitglieder und Interessierte. Da "myfdp" noch im Beta Stadium ist, kann hier noch nachgebessert werden. Auch hier gibt es Foren, Gruppen und Funktionen nur für Mitglieder.

Die Grünen haben kein ähnliches Netzwerk. Sie bieten aber auf grüne.de ein Forum an, dass nicht sehr nutzerfreundlich scheint.

Die Linke hat weder Netzwerk noch Forum, verweist aber auf der Startseite auf Facebook und Co.

Rückblick Wahlkampf Hessen 2009

Der Landtagswahlkamf in Hessen 2009 war durch die hessischen Verhältnisse und die Kürze der Vorbereitungszeit sicher ein ungewöhnlicher Wahlkampf. Bei manchen Parteien war waren schon Ansätze für das Interner zum Mitmachen zu erkennen. Aber sicher alles noch ausbaufähig.

Die CDU hat mit dem Webcamp09 mit einem interessanten Konzept recht spät den Einstieg in den Internetwahlkampf geschafft. Nach eigenen Angaben auf ehrenamtlicher Arbeit beruhend, hat es sich bei dem webcam09 um ein Portal mit Schwerpunkt Video gehandelt. Ob sich wirklich jemand das alles angesehen hat? Mir hat gut die Dastellung der Motivation der Mitwirkenden gefallen. Warum ein junger (und teilweise gutaussehender) Mensch sich für die Junge Union/die CDU/Roland Koch engangiert, das fargen sich vielen und haben darauf zahlreiche Antworten bekommen. Das wirkt echt und sympatisch. Das webcamp hat getwittert und gebloggt, alles soweit eine prima Sache. Dass die reguläre Internetseite der CDU Hessen weiter sehr statisch und wenig interaktiv daher kommt, ist dabei sehr schade. Auf jeden Fall ein gutes, ausbaufähiges Konzept.

Die SPD hatte ein ganz anderes Problem: wie mache ich einen bisher unbekannten Spitzenkandidaten mit komischem Nachnamen bekannt. Das wurde bestens gelöst. Die Marke TSG prägte sich ein und kam sehr sympatisch daher. Schäfer-Gümpel präsentierte sich in den sozialen Netzwerken und sammelte hier Unterstützer und fand Aufmerksamkeit. Der Video-Dialog auf seiner Website war mir persönlich zu langatmig, aber nett gedacht. TSG war fleißg am twittern, im Original wie als Kopie. Wobei die Kopie sicher mehr Interessenten fand und dadurch einen größeren Werbeeffekt erzielt wurde - sehr clever gemacht. Der reguläre Internetseite der SPD Hessen kam auch in Wahlkampfseiten mit ihrer wenig ansprechenden Gestaltung daher. Dafür gab es aber interessante Sachen, wie das unkomplizierte Kaufen einer Großfläche und das sehr schöne Spendenmodul.

Die FDP hatte versucht auf Themen zu setzten. Von der plakativen Startseite wurde direkt auf die Themenkomplexe verwiesen. Der Rest der Wahlkampfseite war optisch nicht wirklich ansprechend, sehr statisch und wenig interaktiv - mal abgesehen von einer Viedogrußbotschaft, die sich jedoch nicht auf der Wahlkampfseite direkt befand. Er gab eine Online-Spendenmöglichkeit über paypal.

Die Grünen haben auch erst sehr spät auf Wahlkampf umgeschaltet und sehr spät nach der Wahl wieder zurückgeschaltet. Und wieder haben sie bei der Gestaltung wenig gestalterisches Geschick gezeigt- wobei das zur LTW 2008 noch viel schlimmer war. Auch hier gibt es Videos des männlichen Spitzenkandidaten, die Spitzenkandidatin ist fleißig am twittern, was nicht immer wirklich interessant war, nichts desto trotz eine gute Idee. Leider ging sie im Wahlkampf generell etwas unter, da alles auf den männlichen Spizenkandidaten fokusiert war.

Die Linke hatte einen unspektakulären Auftritt, nicht interaktiv und wahnsinnig attraktiv. Eine solide Seite von gestern. Hier kann sich die junge Fraktionsvorsitzende mal für die Zukunft einbringen.

An überparteilichen Internetseiten sollen noch hr-online.de und kandidatenwatch.de hervorgehoben werden.

hr-online hatte recht früh eine sehr schöne Seite zur Landtagswahl eingerichtet. Aktuelle Meldungen, ein Blog mit Vertretern der 5 Parteien, Vorstellung aller Kandidaten, Verweise zu twitter und anderen interaktiven Portalen. Zur Wahl dann alle Zahlen schnell und übersichtlich, Analysen und Videos vom Wahlabend. Ein sehr gelungenes Konzept, was leider im Blog-Bereich zu wenig angenommen wurde, maximal 50 Nutzer haben dort über die Zeit geschrieben.

kandidatenwatch.de wurde gut von den meinsten Kandidaten bedient. Insbesondere die Spitzendkandidaten ließen kaum Fragen offen. Ein gutes Konzept, dass aber noch viel mehr publik gemacht werden muss, besonders von den Politikern und den Parteien selbst. Selten fand sich ein Link auf einer der Wahlkampfseiten, eine verpasste Möglichkeit.