Montag, 16. Februar 2009

Rückblick Wahlkampf Hessen 2009

Der Landtagswahlkamf in Hessen 2009 war durch die hessischen Verhältnisse und die Kürze der Vorbereitungszeit sicher ein ungewöhnlicher Wahlkampf. Bei manchen Parteien war waren schon Ansätze für das Interner zum Mitmachen zu erkennen. Aber sicher alles noch ausbaufähig.

Die CDU hat mit dem Webcamp09 mit einem interessanten Konzept recht spät den Einstieg in den Internetwahlkampf geschafft. Nach eigenen Angaben auf ehrenamtlicher Arbeit beruhend, hat es sich bei dem webcam09 um ein Portal mit Schwerpunkt Video gehandelt. Ob sich wirklich jemand das alles angesehen hat? Mir hat gut die Dastellung der Motivation der Mitwirkenden gefallen. Warum ein junger (und teilweise gutaussehender) Mensch sich für die Junge Union/die CDU/Roland Koch engangiert, das fargen sich vielen und haben darauf zahlreiche Antworten bekommen. Das wirkt echt und sympatisch. Das webcamp hat getwittert und gebloggt, alles soweit eine prima Sache. Dass die reguläre Internetseite der CDU Hessen weiter sehr statisch und wenig interaktiv daher kommt, ist dabei sehr schade. Auf jeden Fall ein gutes, ausbaufähiges Konzept.

Die SPD hatte ein ganz anderes Problem: wie mache ich einen bisher unbekannten Spitzenkandidaten mit komischem Nachnamen bekannt. Das wurde bestens gelöst. Die Marke TSG prägte sich ein und kam sehr sympatisch daher. Schäfer-Gümpel präsentierte sich in den sozialen Netzwerken und sammelte hier Unterstützer und fand Aufmerksamkeit. Der Video-Dialog auf seiner Website war mir persönlich zu langatmig, aber nett gedacht. TSG war fleißg am twittern, im Original wie als Kopie. Wobei die Kopie sicher mehr Interessenten fand und dadurch einen größeren Werbeeffekt erzielt wurde - sehr clever gemacht. Der reguläre Internetseite der SPD Hessen kam auch in Wahlkampfseiten mit ihrer wenig ansprechenden Gestaltung daher. Dafür gab es aber interessante Sachen, wie das unkomplizierte Kaufen einer Großfläche und das sehr schöne Spendenmodul.

Die FDP hatte versucht auf Themen zu setzten. Von der plakativen Startseite wurde direkt auf die Themenkomplexe verwiesen. Der Rest der Wahlkampfseite war optisch nicht wirklich ansprechend, sehr statisch und wenig interaktiv - mal abgesehen von einer Viedogrußbotschaft, die sich jedoch nicht auf der Wahlkampfseite direkt befand. Er gab eine Online-Spendenmöglichkeit über paypal.

Die Grünen haben auch erst sehr spät auf Wahlkampf umgeschaltet und sehr spät nach der Wahl wieder zurückgeschaltet. Und wieder haben sie bei der Gestaltung wenig gestalterisches Geschick gezeigt- wobei das zur LTW 2008 noch viel schlimmer war. Auch hier gibt es Videos des männlichen Spitzenkandidaten, die Spitzenkandidatin ist fleißig am twittern, was nicht immer wirklich interessant war, nichts desto trotz eine gute Idee. Leider ging sie im Wahlkampf generell etwas unter, da alles auf den männlichen Spizenkandidaten fokusiert war.

Die Linke hatte einen unspektakulären Auftritt, nicht interaktiv und wahnsinnig attraktiv. Eine solide Seite von gestern. Hier kann sich die junge Fraktionsvorsitzende mal für die Zukunft einbringen.

An überparteilichen Internetseiten sollen noch hr-online.de und kandidatenwatch.de hervorgehoben werden.

hr-online hatte recht früh eine sehr schöne Seite zur Landtagswahl eingerichtet. Aktuelle Meldungen, ein Blog mit Vertretern der 5 Parteien, Vorstellung aller Kandidaten, Verweise zu twitter und anderen interaktiven Portalen. Zur Wahl dann alle Zahlen schnell und übersichtlich, Analysen und Videos vom Wahlabend. Ein sehr gelungenes Konzept, was leider im Blog-Bereich zu wenig angenommen wurde, maximal 50 Nutzer haben dort über die Zeit geschrieben.

kandidatenwatch.de wurde gut von den meinsten Kandidaten bedient. Insbesondere die Spitzendkandidaten ließen kaum Fragen offen. Ein gutes Konzept, dass aber noch viel mehr publik gemacht werden muss, besonders von den Politikern und den Parteien selbst. Selten fand sich ein Link auf einer der Wahlkampfseiten, eine verpasste Möglichkeit.

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